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CDU: Neue Wege bei den Wirtschaftsplänen gehen?!

ChristianUsinger 2019Bei den Eigenbetrieben Wasser, Abwasser, Energie und Löwenbad ist bei den zukünftigen Wirtschaftsplänen einiges zu überdenken. Erforderlichenfalls sind auch neue Wege zu gehen. Dieser Grundtenor war dem Redebeitrag von CDU-Sprecher Christian Usinger zur Neufassung der Wirtschaftspläne 2019 zu entnehmen.

Christian Usinger stellte fest, dass mit der Neufassung der Wirtschaftspläne der unterjährigen wirtschaftlichen Entwicklung der Eigenbetriebe Rechnung getragen werde. Es seien überwiegend kleinere Kostenmehr- und -minderungen, aber auch Anpassungen bei den Erlösen aufgrund von Verbrauchsänderungen. Der Werkausschuss habe sich bereits intensiv mit den vorliegenden Zahlen beschäftigt und eine Beschlussempfehlung dazu abgegeben. Beim Betriebszweig Wasserwerk sei die Investition in ein Dokumentenmanagement System hervorzuheben. Diese werde von der CDU ausdrücklich begrüßt. Es sei gut, dass sich die Verwaltung hier modern aufstelle und die Digitalisierung vorantreibe.

Kritischer äußerte sich Christian Usinger zum Betriebszweig Abwasser: „Beim Betriebszweig Abwasserwerk wird jetzt leider auch in den Zahlen ganz deutlich, worüber wir schon seit 2016 sprechen. In der VG Hachenburg wurde, in deutlich größerem Umfang als in den umliegenden Verbandsgemeinden, auf die Klärschlammvererdung gesetzt. Auch die CDU hat sich Ende der 90er Jahre, und dazu müssen wir stehen, von den großzügigen Förderungen und vermeintlich günstigen Betriebskosten der Klärschlammvererdung blenden lassen. Die Idee war nur allzu verlockend: wir lagern den nassen Klärschlamm in großen Becken, pflanzen Schilf darauf und warten, dass der organische Anteil biologisch abgebaut wird. Dadurch reduziert sich die Menge – wunderbar und zusätzlich wird dem Schlamm noch Wasser entzogen, damit er anschließend als „Erde“ auf die Felder aufgebracht werden kann.

Zwischenzeitlich wurden jedoch von der „großen Politik“ die Grenzwerte massiv verschärft, so dass nun die Klärschlammerde verbrannt werden muss und zusätzlich klappt die Entwässerung nicht wie geplant. Sie dauert einfach deutlich länger. Wir sprechen hier nicht mehr von 10 Jahren sondern eher 20 bzw. 30 Jahren. Dies bedeutet, dass wir nun für 2018 und 2019 zusätzliche Rückstellungen für die in unseren Becken liegenden Klärschlammerden in Höhe von jeweils ca. 800.000 € bilden müssen. Sollte die überhitzte Situation bei den Verbrennungsanlagen auch in den nächsten Jahren weiter anhalten, hätten wir damit die Gebührenerhöhung von 2017 für den Bereich Abwasser bereits jetzt aufgezehrt.

Kommen wir nun zum Betriebszweig Löwenbad. Aufgrund des guten Sommers haben wir mehr Eintrittskarten verkauft. Jedoch sind die Kosten noch stärker gestiegen, so dass der Jahresverlust nun voraussichtlich über 1,3 Mio. € betragen wird. Hier nehme ich Sie, Frau Greis, gerne beim Wort, dass sich der Werkausschuss noch einmal intensiv mit dem Löwenbad beschäftigt und hier auch externe Hilfe in Anspruch nimmt. Gerne hören wir auch vom Ergebnis der 1 € Eintritts-Aktion in diesem Jahr. Wie ist diese gelaufen? Man sollte sich noch einmal deutlich vor Augen halten, dass die Erlöse durch Eintrittsgelder im Verhältnis zu den Kosten und Abschreibungen sehr gering sind: bei freiem Eintritt für die Bürger würde sich der Jahresverlust „nur“, und ich betone hier das Wörtchen nur, von 1,3 auf 1,5 Mio. € erhöhen, da „nur“ 200.000 € mit Standardtarifen eingenommen werden.

Kommen wir zum Angebot: Es ist schon sehr auffällig, dass viele Familien mit ihren kleinen Kindern zum Schwimmen lernen nach Altenkirchen bzw. Bad Marienberg fahren. Hier müssen wir die Attraktivität unseres Löwenbades steigern, zusätzliche Angebote schaffen und neue Wege gehen.

Werfen wir nun noch einen kurzen Blick auf den Bereich Energieversorgung. Hier fällt auf, dass inzwischen eine große Anzahl an Blockheizkraftwerken für die Wärme- und Stromerzeugung eingesetzt werden: 3 BHKW im DRK-Krankenhaus, ein BHKW im Schwimmbad, 2 BHKW in der Heizzentrale sowie ein weiteres BHKW und eine Brennstoffzelle an der Kläranlage. Ich persönlich bin ein großer Freund der Kraft-Wärme-Kopplung. Wir müssen uns jedoch bewusst werden, dass durch den zunehmenden Einsatz von Erdgas als Energieträger, die Holzhackschnitzel immer weiter zurückgedrängt werden. Während in 2016 der Anteil der Holzhackschnitzel, die damals aus unseren heimischen Wäldern kamen, noch bei 46% lag ist dieser in der Neufassung des Wirtschaftsplanes auf nur noch 26% zurück gegangen.

Die dezentrale Wärmeerzeugung mittels BHKW direkt beim Verbraucher hat aber auch einen großen Vorteil: die Wärme muss nicht mehr durch Rohre in der Straße transportiert werden und die Netzverluste werden somit deutlich geringer. In 2016 haben diese noch ca. 28% betragen, während sie nun für 2019 auf 18% zurückgehen. Dennoch verlieren wir im Nahwärmenetz jedes Jahr 2 Mio. kWh Energie, mit denen man 100 Einfamilienhäuser heizen könnte. Hier müssen wir in Zukunft kritisch überlegen, wie regenerativ wir uns mit der Nahwärme Hachenburg aufstellen wollen.“

Abschließend dankte Christian Usinger im Namen der CDU-Ratsfraktion der Verwaltung und den Mitarbeitern in den vier Betriebszweigen für die geleistete Arbeit und für die gute Zusammenarbeit.

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